Der perfekte Lebenslauf ist lückenlos. Jedenfalls aus der Sicht vieler Personaler. Eine Lücke von mehreren Monaten ist dann doch direkt ein Ausschlusskriterium. Oder? Es gibt einige Tricks, wie Sie trotz – oder besser noch gerade durch ihre Lücken, mit ihrem Lebenslauf überzeugen. Zunächst gilt, dass Lücken unter 8 Wochen keine Erklärung bedarf, da dies ein normaler Zeitrahmen ist für die Jobsuche. Wie können Sie ihre Lücken im Lebenslauf bestmöglich kaschieren? Welche Lücken sind eigentlich gar keine Lücken, sondern sollten sogar im Lebenslauf ihren Platz finden?
1. Studiengangswechsel
Gehören Sie auch zu den Menschen, deren erste Studienfachwahl einfach nicht das Gelbe vom Ei war? Kein Problem. Damit sind Sie nicht allein und auch Personaler wissen das. Wenn Sie ein Semester zur Überbrückung bis zum neuen Studiengang warten mussten, heben Sie am besten hervor, was sie in der Zwischenzeit gemacht haben. Nebenjobs, Praktika oder Freiwilligenarbeit – die Liste der Möglichkeiten, sind lang. Achten Sie vor allem darauf, dass sie Tätigkeiten erwähnen, die zum nachfolgenden Studiengang passen oder ihrem Karriereweg einen anderen Mehrwert verliehen haben.
2. Übergangszeit Bachelor – Master
Viele Bachelor Absolventen müssen ein halbes bis ein Jahr Wartezeit überbrücken, bis Sie ihren gewünschten Masterstudiengang antreten können. Wenn auch Sie in dieser Zeit einen Nebenjob ausgeübt haben, um sich über Wasser zu halten oder um sich ein finanzielles Polster anzusparen, ist das völlig verständlich. Solche Phasen zeigen auch, wie engagiert, einsatzbereit und tatkräftig Sie sind.
3. Jobeinstieg
Berufseinsteigern wird eine größere Lücke von mehr als zwei Monaten im Lebenslauf schnell verziehen. Wer also in der Abschlussphase steckt und es zeitlich nicht schafft, sich nebenbei bereits auf Jobangebote zu bewerben, muss nicht in Panik geraten. Trotzdem sollten Sie sich nach der letzten Klausur dennoch schnellstmöglich darum kümmern.
CVCheckPro-Tipp: Dauert der Bewerbungsprozess doch länger, nutzen Sie die Zeit für die Teilnahme an Seminaren, Weiterbildungen oder Sprachkursen. Das können Sie dann wiederum zu Ihrem Vorteil nutzen.
4. Wenig bis keine Berufserfahrung
Sie haben das Gefühl, bisher kaum Erfahrungen für Ihren gewünschten Beruf gesammelt zu haben? Sie sollten jetzt zu Papier und Stift greifen und nochmal genau analysieren. Haben Sie vielleicht ein Praktikum gemacht? Was waren dort ihre Tätigkeiten? Listen Sie diese ganz genau auf und heben Sie die für das Jobangebot besonders passenden Stellen in Ihrem Lebenslauf hervor. Wenn Sie ein besonders langes Praktikum gemacht haben, empfiehlt es sich Ihren (ehemaligen) Arbeitgeber darum zu bitten, genau diese Stellen in Ihrem Zeugnis deutlich zu erwähnen.
5. Reisen als Vorteil nutzen
Reisen stärkt den Charakter, bildet weiter und öffnet den Horizont. Das sehen auch die meisten Personaler so. Ob ein Sabbatical, die Zeit zwischen Bachelor und Master oder ein anderer Zeitpunkt ist dabei egal. Wer mit dem Rucksack sechs Monate durch Asien gereist ist oder als Freiwilliger in einem sozialen Projekt geholfen hat, der zeigt einem HR-Manager damit mehr als nur Reiselust. Dieser bekommt damit über die Berufserfahrungen hinaus ein genaueres Bild von Ihren Eigenschaften und Interessen.
6. Arbeitslosigkeit
Es kommt nicht gerade selten vor, dass man länger als zwei Monate arbeitslos ist. Doch auch hier kommt es wieder darauf an, wie man das im Lebenslauf erwähnt. Anstatt mit der letzten Tätigkeit (also der Arbeitslosigkeit) zu beginnen, sollten Sie einen chronologischen Lebenslauf wählen. Dadurch fällt dem künftigen Arbeitgeber nicht direkt ins Auge, dass Sie schon länger suchen.
CVCheckPro-Tipp: Auf die Formulierung kommt es an! Statt ‘arbeitslos’ zu schreiben, sollten Sie lieber Begriffe wie ‘Berufliche Neuorientierung’, ‘arbeitssuchend’ oder ‘ohne Anstellung’ verwenden. Berufliche Neuorientierung klingt doch viel besser als arbeitslos, oder?
7. Selbstständigkeit
Viele probieren bei längerer Arbeitslosigkeit sich Selbstständig zu machen. Selbst wenn dieser Versuch nicht gelingt oder Sie sich wieder zurück in ein Angestelltenverhältnis wünschen, sollten Sie diese Phase unbedingt in Ihrem Lebenslauf erwähnen. Es zeigt Engagement und beweist, dass Sie in Ihrem Arbeitsfeld auf dem Laufenden sind.
8. Kindererziehung
Wer sich eine Auszeit nimmt, egal ob Männer oder Frauen, um für die Kindererziehung zuhause zu bleiben, sollte besonders auf die Formulierung achten. Denn ein ‘Elternurlaub’ ist kein Urlaub, sondern genauso ein Vollzeitjob wie jeder andere. Zeitmanagement, Stressbewältigung und Multitasking sind nur einige der Fähigkeiten, die Sie in dieser Zeit lernen, die Ihnen im Berufsleben helfen. CVCheckPro-Tipp: Erziehungsarbeit, Familienarbeit oder Kindererziehung sind bessere Formulierungen als Kinderauszeit oder Elternzeit.
9. Krankheiten
Wer aufgrund einer längeren Krankheitsphase eine Lücke im Lebenslauf hat, muss dies in seinem Lebenslauf nur erwähnen, wenn durch diese bei der Arbeit andere gefährdet werden könnten. Eine kurze, neutrale Erwähnung im Lebenslauf reicht aus.
CVCheckPro-Tipp: für Ihre Bewerbung trotzs größerer Lebenslauflücken : Bewerben Sie sich bei kleineren Unternehmen und Start-Ups! Wer es bei großen Firmen durch Lücken im Lebenslauf nicht ins engere Bewerbungsverfahren schafft, braucht sich noch lange keine Sorgen machen. Bessere Möglichkeiten haben Sie bei kleineren Unternehmen und Start-Ups. Viele dieser Firmen achten vermehrt darauf, dass Sie gut ins (kleine) Team passen, statt darauf dass Sie sich ein Jahr eine Auszeit für was-auch-immer genommen haben