Immer öfter werden Bewerbungen mit Hilfe von Software-Programmen aussortiert. Wer die Software mit seinem CV nicht überzeugt, schafft es nicht zum Vorstellungsgespräch. Wer im Lebenslauf bestimmte Wörter nicht einfügt oder sich aus Versehen vertippt, kann in einigen Fällen von der Software direkt aussortiert werden.Die digitale Transformation hält immer mehr Einzug in deutsche Firmen und so ebenfalls auch in den Personalabteilungen. Immer mehr Unternehmen lasssen eingehende Bewerbungen über Online-Tools und Software, sogenannte „Applicant Tracking Systems“ (ATS), automatisch aussortieren. Dies ist vor allem bei größeren Firmen der Fall, die auf eine Stellenausschreibung hunderte oder tausende Bewerbungen bekommen. Sie wollen so, was man auch in gewisser Weise verstehen kann, den Einstellungsprozess verschlanken und optimieren. Diese ATS scannen Lebensläufe und Bewerbungen auf bestimmte Schlagworte und sortieren bei Abweichungen oder fehlenden Übereinstimmungen direkt aus. Wer also mit einem besonders kreativen Lebenslauf aus der Flut an Bewerbungen herausstechen will, kann sich seine Arbeit eigentlich gleich sparen.
Was den Unternehmen die Arbeit erleichtert, macht es den Jobsuchenden sehr schwer. Im Folgenden finden Sie Ratschläge, die Ihre Chancen auf die nächste Runde verbessern.
1. Einfache Formatierungen für Ihre Bewerbung
Applicant Tracking Systeme können mit kreativen Layouts nicht gut umgehen. So wird nicht das Layout und die Individualität positiv bewertet, es kommt gar zu Schwierigkeiten beim korrekten Lesen der Bewerbung. Ihre Bewerbung wird im schlimmsten Fall sofort aussortiert.
- Verzichten Sie in Ihrem Lebenslauf auf ausgefallene Elemente und Layouts.
- Nutzen Sie keine extravaganten Schriftarten für Ihre Bewerbung. Standardschriften wie Arial, Calibri oder Verdana lassen sich von den Porgrammen besser interpretieren.
- Verwenden Sie für die jeweiligen Bereiche im Lebenslauf bekannte Überschriften, wie z.B. Berufserfahrung, Ausbildung oder Qualifikationen.
- Gebrauchen Sie eher gängige Bezeichnungen. Unbekannte Wörter und Begriffe erschweren es den Programmen, Ihren Lebenslauf korrekt einzuordnen.
- Prüfen Sie, welche Dateiformate akzeptiert werden (meist Word oder PDF) und passen Sie Ihre Bewerbung dahingehend an. Achten Sie auch auf die Dateigröße. Diese sollte nicht größer als 1MB betragen.
2. Verwenden Sie wichtige Schlüsselbegriffe in Ihrer Bewerbung
Wenn Sie bestimmte Begriffe in Ihrer Bewerbung einsetzen, können Sie die Software von sich überzeugen. Dazu zählen keine Floskeln wie motiviert, belastbar oder teamfähig. Es sollten eher spezielle Schlüsselbegriffe sein, die für Beruf und Branche typisch sind.
- Gebrauchen Sie in Ihrem Lebenslauf Schlüsselbegriffe aus der jeweiligen Stellenanzeige – jedoch nur, wenn Sie diese auch tatsächlich besitzen.
- Vermeiden Sie es, Schlüsselbegriffe zu oft in Ihrer Bewerbung einzusetzen. Die Lesbarkeit sollte nicht darunter leiden. Schließlich soll die Bewerbung am Ende auch den Personaler überzeugen. Zusammenhangslose Formulierungen mit möglichst vielen Schlüsselbegriffen werden häufig ebenfalls aussortiert.
3. Vermeiden Sie Rechtschreibfehler
Das ist natürlich für jede Bewerbung von großer Bedeutung. Können Personaler einen Buchstabendreher vielleicht noch verzeihen, kann das Applicant Tracking System den Begriff schlimmstenfalls gar nicht lesen. Und wenn es sich dabei auch noch um einen wichtigen Schlüsselbegriff handelt, ist es wahrscheinlich, dass Sie aussotiert werden.
- Die Rechtschreibprüfung sollte die höchste Priorität für Sie haben.
- Nutzen Sie die automatische Rechtschreibkontrolle Ihres Textverarbeitungsprogramms.
- Lassen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen zusätzlich durch einen Dritten gegenlesen.
Zum Abschluss sei aber noch gesagt, dass es auch vor der Digitalisierung ungerechte oder wilkürliche Aussortierungsverfahren in großen Unternehmen gegeben hat. Ein großes deutsches Unternehmen hat angeblich Kandidaten anhand der Farbe der Bewerbungsmappe aussortiert. Oder nach Name, Haarfarbe oder anderen willkürlichen Dingen.